Brille? Mister Spex
Der IPO des online Optikers
Anfang Juli ist der Online Optiker Mister Spex an die Börse gegangen. Mister Spex verbindet im Brillenkauf Online- und Offline Beratung, Auswahl und Einkauf. Es gibt die klassischen stationären Optiker Angebote in Ladengeschäften und ein umfangreiches Online Angebot, es ist sogar ein Online Sehtest möglich. Im Angebot sind über 100 Brillenmarken, die man im Lande, Online oder in Mischung aus beiden auswählen und ausprobieren kann.

„Wir haben das traditionell fremdbestimmte Konzept des Brillenverkaufs umgedreht“, erklärt Mirko Caspar, Co-Chef des Unternehmens. „Jeder Kunde kann sich frei alle Brillen nehmen und ausprobieren.“ Er bekomme QR-Codes mit nach Hause geliefert und könne sich dann dort noch mal alles bequem anschauen. „Der Kunde kann entscheiden, wann und wo er kauft. Er kann ausprobieren – so viel er will und ohne versteckten Kosten. Das ist es, was das Shoppingerlebnis ausmacht.“
Der Nutzer kann sein Bild hochladen und dann virtuell seine Brille online anprobieren. Darüber hinaus kooperiere Mister Spex auch mit Händler, die den Kunden die Brille einstellen. „
Details zu dem Geschäftsmodell könnt Ihr weiter unten lesen, jetzt erstmal meine Einschätzung.
Mister Spex ist ein direkter Konkurrent zu Fielmann, hat aber in der Mischung aus on- und offline Angeboten einen Vorsprung. Und selbst Fielmann ist ein guter Wachstumswert, der Markt für Brillen / Sehhilfen wird alleine aufgrund der Altersstruktur wachsen und es gibt einiges an Potential in anderen Ländern.
Die Bewertungen des Angebotes auf Portalen wie trustedshops oder truspilot sind sehr gut, auch die Mitarbeiterbewertungen sind gut.
Ein Optiker Angebot ist auch nicht so leicht durch Nicht-Optiker Anbieter wie z.B. Amazon kopierbar, dafür ist es vermutlich zu speziell.
Unternehmensbewertung
Das 2007 gegründete Unternehmen wächst seit Jahren deutlich. 2020 stieg der Umsatz um 18 Prozent auf 164 Millionen Euro. Operativ verdiente das Unternehmen sieben Millionen Euro. Mister Spex ist seit 2018 profitabel, also etwas ganz anderes als Digitale IPOs in den USA.
Für mich auch ein gutes Zeichen, dass sich EssilorLuxottica mit 11,5 % an Mr. Spex beteiligt hat.
EssilorLuxottica ist kein Hedge Fond, sondern der Weltmarktführer im Markt für augenoptische Produkte, z.B. Ray Ban Brillen.
Also sicher eine strategische Beteiligung die durchaus größer werden könnte, vor kurzem wurde die Brillen Kette Apollo Optik übernommen.
Für weitere Investor Relations Unternehmensdetails gibt es eine gute Unternehmenspräsentation
Fazit
Für mich eine spannende Story in einem Wachstumsmarkt, für einen IPO akzeptable Bewertung, sehr gute Kundenbewertungen und ein strategischer Investor mit Übernahmefantasie.
Über das Unternehmen
Bei Mister Spex haben Kundinnen und Kunden Zugriff auf ein umfangreichreiches Sortiment aus über 100 attraktiven Premium- und Luxus-Brands, angesagten Independent Labels und hochwertigen Eigenmarken sowie ausgewählten Designer- und Influencer-Kooperationen. Dank der nahtlosen und konsequenten Omnichannel-Verzahnung von On- und Offlineangeboten schaffen wir ein individuelles Shoppingerlebnis und geben unseren Kundinnen und Kunden gleichzeitig die Freiheit, selbstbestimmt zu entscheiden, wann, wo und wie sie einkaufen. Innovative Technologien und smarte, datengestützte Funktionen spielen dabei eine zentrale Rolle.
Als Treiber der digitalen Transformation haben wir die Optik-Branche seit dem Tag unserer Gründung maßgeblich geprägt. Heute ist Mister Spex die führende digital getriebene Omnichannel-Optikmarke in Europa mit über fünf Millionen Kundinnen und Kunden. Wir betreiben Onlineshops in zehn Ländern, über 40 Stores in Deutschland, Österreich und Schweden sowie ein flächendeckendes Netzwerk aus über 400 Partneroptikern. Seit dem ersten Jahr wachsen wir im Umsatz konstant im zweistelligen Prozentbereich und konnten im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 164 Millionen Euro erwirtschaften bei einem positiven bereinigten Ebitda von rund 7 Millionen Euro. Während der Gesamtmarkt für Brillen in Deutschland 2020 um 8 Prozent und in Europa sogar um 13 Prozent im Umsatz geschrumpft ist, konnte Mister Spex im gleichen Jahr um 18 Prozent wachsen und beweist damit einmal mehr auch in einem schwierigen Marktumfeld den nachhaltigen Erfolg seiner Omnichannel-Strategie.