Frank Thelen vs. Andreas Beck
Und warum „wissenschaftliches Investieren“ Hybris ist.
In dem sehr hörenswerten Podcast Start-Up DNA von Frank Thelen ging es diesmal um den Investmentansatz von Andreas Beck. Denn Andreas hat in einem Interview (verkürzt) gesagt, Stockpicking wäre Hybris (ich gebe zu, ich musste nachschauen, die Bedeutung ist: Hochmut, Überheblichkeit).
Das konnte Frank nicht auf sich sitzen lassen und hat Andreas in seinen Podcast eingeladen. Doch dort ist es leider nicht zum erhofften echten Streitgespräch gekommen, sondern zu einem diplomatischen Konsens, das beides irgendwie ok ist und funktionieren kann.
Stimmt nur leider nicht, das pseudowissenschaftliche Investieren von Andreas Beck liefert schlechtere Ergebnisse als eine reine Hold Strategie. Seit Auflage (Nov 2019) seines Global Portfolio One Fonds hat dieser ca. 20 % Rendite erzielt, ein MSCI World ca. 30% . (Quelle und Grafik – Morningstar)

Und in diesem Zeitraum gab es eine Krise, in den 10 Jahren davor wäre die Performance relativ betrachtet noch schlechter.
In Kurzform erklärt, versucht der Global One eine Überperformance zu erreichen, in dem normalerweise 80% in weltweit, breit gestreuten Aktien gehalten werden und in Krisen, d.h. wenn die Märkte um 20%, auf 90% Aktienquote und bei 40% Korrektur auf 100% Aktienquote zu erhöhen.
Damit kann die Erholung von Einbrüchen mit einem größeren Hebel mitgenommen werden.
Aber die 20% Cash (genaugenommen eine Mischung aus Anleihen und Barbestand) sind in lange steigenden Märkten dann zumindest nicht am Aufwärtstrend dabei oder bremsen die Performance in Phasen sinkender Zinsen sogar, da die Kurse der Anleihen fallen.
Und die Grundthese aller Aktieninvestments ist, dass die Märkte auf lange Sicht steigen, somit wird diese Vorgehensweise unweigerlich zu geringeren Renditen führen als ein reiner Buy and Hold Ansatz.
time in the market schlägt timing the market